Drohnen Flugerlaubnis für Kanada
Neue Regelungen seit dem 1. Juni 2019
Seit dem 1. Juni 2019 gelten in Kanada neue Regelungen für das Fliegen mit einer Drohne (RPAS – Remotely Piloted Aircraft System) als ausländischer Tourist. Daher benötigen alle, die nicht dauerhaft in Kanada leben oder die kanadische Staatsbürgerschaft haben, eine spezielle Drohnen Flugerlaubnis für Kanada. Dieses Special Flight Operations Certificate (SFOC) muss man bei der Kanadischen Transportbehörde (Transport Canada) beantragen. Das Ganze gilt für Drohnen mit einem Startgewicht zwischen 250 Gramm und 25 Kilogramm.
Beantragung eines SFOC (SFOC Application Form)
Das Formular mit dem man die Flugerlaubnis beantragt, beinhaltet nur einige wenige Fragen zu:
- persönlichen Daten des Antragstellers
- Typ des SFOC (Basic oder Advanced)
- Grund für die Beantragung und wo und wann man die Drohne nutzen möchte
- persönliche Daten des Piloten und der Person die für die Drohne und deren Wartung verantwortlich ist
- Angaben zur Drohne
Die kanadische Transportbehörde hat eine Checkliste erstellt, welche von den Mitarbeitern bei Bearbeitung eines SFOC-Antrages abgearbeitet wird. Diese beinhaltet (Stand Januar 2020) folgende Punkte (Anklicken zum Vergrößern).
Punkt 1 auf dieser Liste ist das Antragsformular selbst, welches natürlich eingereicht werden muss. Zusätzliche Unterlagen sind die Kopie des Reisepasses (Punkt 6), die Bestätigung über die Teilnahme an einer Schulung gemäß TP15263 (Punkt 7), die Flugerlaubnis des Heimatlandes (Punkt 20 a) und ein Dokument in dem zu allen Fragen der Checkliste Stellung genommen wird.
Antworten zu den Fragen der Checkliste
Die Fragen der Checkliste für die kanadische Drohnen Flugerlaubnis sind teilweise etwas verwirrend, mit der Hilfe diverser Foren wie z.B. auf My-Road.de konnten wir aber auch diese Hürde meistern. Hier unsere Antworten die so ohne Rückfragen akzeptiert wurden.
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- DJI Mavic 2 Pro operating manual available online and in the controller app DJI Go 4.
- The RPAS operator has standard operating procedures.
- There is no crew, but training is available on DJI website, containing video tutorials and simulator.
- There is no special maintenance manual available for DJI Mavic 2 Pro. Maintenance advises are part of the safety manual, battery manual and user manual.
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- The RPAS is not registered internationally.
- I have read, reviewed and understood the CAR 901.01 to CAR 901.49 and the CAR 901.62 to CAR 901.79, even there are no advanced operations intended.
- The RPAS has not been modified from the manufacturers original design, other than attaching the stickers with address and registration numbers.
- No advanced operations intended.
- A site survey and safety plan progress is in place, according to CAR 901.27
- There are plans and procedures for emergency contingency and emergency response. Normal and emergency procedures are in place according tot he manufacturers (DJI) safety guidelines and CAR 901.23
- There are plans and procedures for emergency contingency and emergency response. Normal and emergency procedures are in place according tot he manufacturers (DJI) safety guidelines and CAR 901.23
- Not applicable
- RPAS maintenance and serviceability is according to CAR 901.29 and CAR 901.48(1)(b) and the manufacturers safety and maintenance guidelines.
- The PRAS will only be operated in weather conditions that are in accordance to CAR 901.34 and the manufacturers guidelines (between 0° and 40° celsius, max. beaufort force 5 / fresh breeze).
- The RPAS will be operated with regard to separation and collision avoidance as per 901.15, 901.16, 901.17 and 901.18.
- In addition, the DJI Mavic 2 Pro has front, down and site facing collision avoidance system consisting of 7 cameras and 2 ultrasonic sensors with a range of 22 m.
- The planned area of operation is in Class G airspace and there is no controlled airspace within the maximum flight-distance of the RPAS (18 Km according to manufacturer specifications). Additionally, the DJI Mavic 2 Pro has a “Return to home” function, that brings the RPAS back to the starting point, if the command and control link gets interrupted. So a fly-away scenario is unlikely. Even if it should happen, the RPAS has a build-in “no-fly-zone” database, which prevents it from flying in or into restricted airspace.
Flugerlaubnis des Heimatlandes
Diese kann man online relativ schnell und einfach z.B. beim Deutschen Modellflieger Verband (DMFV) erhalten. Es werden die wichtigsten Grundkenntnisse zum Fliegen einer Drohne vermittelt und mit einem kleinen Test abschließend abgefragt. Nachdem man die Gebühr von aktuell 26,75 Euro per Paypal gezahlt hat, bekommt man seine Bescheinigung gemäß § 21a Abs. 4 Satz 3 Nr. 3 der Luftverkehrs-Ordnung als pdf. Rund eine Woche später kommt diese Erlaubnis dann auch noch einmal im Kreditkartenformat per Post. Ob diese Erlaubnis unbedingt notwendig ist oder ob das TP15263-Zertifikat ausreicht, ist schwer zu beurteilen. Ich gehe aber davon aus, dass es dem Bearbeiter bei der Kanadischen Transportbehörde die Entscheidung erleichtert.
Bestätigung gemäß TP15263
Wenn man sich nur für ein Basic-SFOC interessiert, genügt eine TP15263-konformes Trainings-Zertifikat (Basic Pilote Certificate). Eine reine Bestätigung, z.B. in Form von Screenshots, dass man sich das nötige Wissen angeeignet hat genügt mittlerweile nicht mehr. Es gibt eine Liste diverser zertifizierter Flugschulen in Kanada bei denen man ein solches Zertifikat bekommen kann. Die Kurse können als Präsenz- oder Onlinekurse durchgeführt werden. Caostal Drone Co. z.B. bietet den Kurs für nicht in Kanada ansässige Bürger für 199 CAD an. Im ersten Moment erscheint der ganze Aufwand übertrieben. Der Kurs selbst ist aber durchaus interessant und kurzweilig. Neben den für das finale Examen relevanten Informationen, bekommt man auch Tipps zu Wetter-Apps, Info-Hotlines und ein paar technische Tipps und Tricks rund um seine Drohne. Das Examen selbst besteht aus 35 Multiple-Choice-Fragen von denen 80 % richtig beantwortet werden müssen um das Zertifikat zu bekommen.
Beantragung und Bestätigung
Sämtliche Unterlagen schickt man als pdf-Dateien per Mail an TC.RPASCentre-CentreSATP.TC@tc.gc.ca und wartet die angegebene Bearbeitungszeit ab. Sollte man innerhalb von ca. 30 Tagen keine Antwort bekommen haben, fragt man einfach ganz höflich unter der gleichen E-Mail-Adresse nach dem Bearbeitungsstand. Bei uns war die Drohnen Flugerlaubnis für Kanada wenige Tage nach dem Abschicken der Mail schon da.